Von Vegas ins Vest

Der US-Amerikaner Obi Okafor läuft seit dem Sommer für Citybasket Recklinghausen auf und betreut nebenher unsere Basketball-AG. Wir trafen ihn auf ein Gespräch.

Von Vegas ins Vest

Der US-Amerikaner Obi Okafor läuft seit dem Sommer für Citybasket Recklinghausen auf und betreut nebenher unsere Basketball-AG. Wir trafen ihn auf ein Gespräch.

Unsere Redaktion führte ein Interview mit Obi Okafor (23), welcher seit diesem Schuljahr unsere Basketball-AG betreut.

Obi, du bist aus Las Vegas hierhin gekommen. Warum bist du hier?

Ich bin nach Recklinghausen gekommen, um für Citybasket zu spielen. Ich bin seit August in Deutschland, bin im Dezember aber zwischendurch für eine Woche wieder in die USA geflogen.

Ist es dein erstes Mal in Deutschland?

Ja, sogar mein erstes Mal, dass ich die USA verlassen habe.

Zitatblock

Was wusstest du über Deutschland bevor du hierhin kamst?

Ich würde sagen, ich weiß einiges über die deutsche Geschichte. Das, was man uns im Unterricht beigebracht hat, die Kriege usw. Ich weiß ein wenig über Berlin, aber ich hatte kein sonderlich detailliertes Wissen.

Nachdem du jetzt ein halbes Jahr in Deutschland bist, wie wahr sind die Vorurteile, die man vielleicht in den USA gegenüber uns Deutschen hat?

Ich denke zum Beispiel, dass es falsch ist, wenn man sagt, dass Deutsche keinen Humor haben. Meine Mannschaftskameraden machen immer wieder Witze. Auch finde ich, dass ihr Deutschen freundlicher seid, als ich es ehrlicherweise erwartet hatte, selbst wenn es eine Sprachbarriere gibt. Jeder, den ich kennengelernt habe, war nett zu mir und hat offen mit mir gesprochen. Das finde ich echt nice.

Hattest du nach deiner Ankunft einen Kulturschock? Dinge, an die du dich anpassen musstest?

Eure Supermärkte haben sonntags geschlossen! Das war echt ein Problem, weil ich meine Einkäufe unter der Woche einplanen muss. Außerdem bin ich an einem Sonntag gelandet und hatte keine Lebensmittel. Dann bin ich einfach zu McDonald’s gegangen!

Sehr nahrhaft! Wie ist dein Eindruck von unseren Schüler*innen?

Ich bin davon beeindruckt, wie gut sie Englisch sprechen. Sie verstehen mich gut und halten sich an meine Anweisungen als Trainer. Sie lieben es, zu spielen und ich finde es toll, wenn sich Kinder bewegen, dabei Spaß haben und viel lachen. Humor ist eine gute Basis für unsere Zusammenarbeit.

Wie unterscheidet sich die Schule von deinen Erfahrungen an amerikanischen Schulen?

Es ist eigentlich sehr ähnlich. Ich kenne natürlich nicht genau die Details des deutschen Schulsystems. Was sich aber deutlich unterscheidet, ist, dass man in den USA nicht in Vereinen Mannschaftssport betreibt, sondern für die Schulmannschaft spielt. Es gibt hier diese Mannschaften oft gar nicht oder sie spielen selten. In den USA spielst du zum Beispiel 8 Jahre lang, also deine gesamte Schulzeit, mit den gleichen Leuten zusammen.

Im Training sprecht ihr normalerweise englisch?

Ja, größtenteils schon, es sei denn, man ist gerade so ins Spiel vertieft, dass man deutsch spricht.

Welches ist dein deutsches Lieblingswort bis jetzt?

Puh, da muss ich gut überlegen… Ich würde sagen „Dankeschön“!

Wir sagen auch „Dankeschön“, Obi!