Wolfgang-Borchert-Gesamtschule
Regina Brautmeier
Ringvorlesung: zum Beispiel Woyzeck von G.Büchner
Rechtliche und curriculare Anknüpfungspunkte:
Wissenschaftspropädeutik/ Fächer verbindender Unterricht/ Projektarbeit
Methodisches Anliegen:
Sinn erfassende Vorlesungsmitschriften / nachbereitende Gruppenarbeit / sachbezogene Auswahl und Präsentation von Inhalten
Didaktische Begründung:
Büchners Dramenfragment Woyzeck lässt sich nicht ohne Hintergrundwissen verstehen und angemessen behandeln. Ein Fächer verbindender heuristischer Ansatz ist nicht nur hermeneutisches Prinzip in Hinsicht auf den Text selbst, sondern begründet gleichzeitig die Notwendigkeit wissenschafts-, kultur-, sozial- und allgemeingeschichtlichen Wissens und macht dessen Anwendung textbezogen sinnvoll.In diesem Sinne werden bewusst moderne Interpretationsmethoden, wie etwa die der Rezeptionsästhetik, vernachlässigt.
Beschreibung des Projekts:
Ausgehend vom Deutschunterricht (Parallelunterricht in allen Deutschkursen) hört der gesamte Jahrgang täglich einen Lehrer/innenvortrag zu Themen, die einen direkten Bezug zum Drama aufweisen. Der Vortrag dauert je eine Schulstunde.
Beteiligte Fächer sind: Deutsch / Biologie (Lk) / Erziehungswissenschaften (Lk) / Geschichte (Lk) / Religion / SozialwissenschaftenJede/r Schüler/in schreibt jeden Vortrag mit. Nach Ablauf der Woche werden entsprechend der Anzahl von beteiligten Fächern Arbeitsgruppen gebildet, die den Auftrag erhalten, den jeweiligen Vortrag nachbereitend zu einer „Vorlesungsmitschrift“ zusammenzufassen.Jedes Gruppenmitglied soll in der Lage sein, den Vortrag wiederzugeben.Die Gruppenbesetzung erfolgt nach dem Zufallsprinzip, berücksichtigt aber die Kursbelegung der Schüler/innen.Alle Ergebnisse werden im Rahmen des Deutschunterrichts abgerufen und beurteilt.
Die beteiligten Fächer können aber die Informationen aus den Vorträgen ebenfalls in den Unterricht miteinbeziehen.
Organisatorischer Ablauf:
Wünschenswert (aber nicht in allen Fällen notwendig) ist Folgendes:Vorlesungsband zu einer bestimmten Zeit (immer 3. Stunde)Hausaufgabenfrei während der Gruppenarbeitsphase Möglichkeit der Teilnahme aller beteiligten Kollegen/innen an den Vorlesungen (schwierig!)
Evaluation:
Die Ergebnisse waren gut, die Schülerakzeptanz hoch, der Vorbereitungsaufwand ebenso. Kritik gab es, wenn Vortragende von der Form der Vorlesung abwichen (etwa durch Einbeziehung der Zuhörerschaft).
Verbesserungsmöglichkeiten:
Bewertung der Vorträge durch die Schüler/innen (feed-back für Lehrer/innen)