Eine Brücke zwischen der Türkei und Deutschland schlugen die Schülerinnen und Schüler der Wolfgang-Borchert-Gesamtschule in ihrer Lesung „Wir träumen bunt…“ zusammen mit Hajo Bajon, dem soeben erst pensionierten Dezernenten der Stadt Recklinghausen, in einer abendfüllenden Veranstaltung.
In einer mehr als zweistündigen Lesung präsentierten die Jugendlichen ein abwechslungsreiches und unterhaltsames Programm. Die heiteren und satirischen Texte junger türkisch-deutscher Autoren wie Fatih Cevikkollu und Osman Engin fanden dabei den größten Anklang. Wussten Sie, warum man in Istanbul besser nicht nach dem Goethe-Institut fragt? Das hängt damit zusammen, dass im Türkischen Goethe etwas bedeutet, das man besser nicht öffentlich in die Zeitung schreibt.
Mit großer Ernsthaftigkeit und viel Engagement stellten die Jugendlichen die Autoren Texte vor. Der prominente Gast des Abends, Hajo Bajon, las Passagen aus Orhan Pamuks autobiografischem Roman „Istanbul“. Im Wechsel mit Bajon trug Mehmet Gümüs die entsprechenden Passagen aus dem lyrisch klingenden türkischen Original sehr ausdrucksstark vor. Zur Stärkung wurden türkischer Tee, Köfte sowie andere Köstlichkeiten geboten. Musikalisch abgerundet wurde dieser Beitrag zur Würdigung der türkischen Kultur in unserem Sprachraum durch eine Fusion-Session mit den Instrumenten Saz, Gitarre und Drums.
Die Lesung ist in eine Reihe von Veranstaltungen zum besseren Verständnis anderer Kulturen gebettet. Die Borchert-Schule bemüht sich dabei um Berücksichtigung möglichst vieler Kulturen aus den vielen Herkunftsländern ihrer Schüler und Schülerinnen. So verstand sich auch die Lesung, die allen Klassen des 8. Jahrgangs während der Unterrichtszeit geboten wurde als Bemühung um ein freundliches und vorurteilsfreies Miteinander aller Kulturen an der Schule.
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