Auf den Spuren des Widerstands

Der Projektkurs Geschichte des 13. Jahrgangs besuchte die Steinwache in Dortmund. Die angehenden Abiturient*innen erfuhren dort vieles über die Verfolgung von Gegnern des NS-Regimes.

Auf den Spuren des Widerstands

Der Projektkurs Geschichte des 13. Jahrgangs besuchte die Steinwache in Dortmund. Die angehenden Abiturient*innen erfuhren dort vieles über die Verfolgung von Gegnern des NS-Regimes.

Personenkasten von Martin Dambeck

Die Jahrgangsstufe 13 begab sich kürzlich erneut auf Spurensuche, um mehr Informationen über den Widerstand und dessen Verfolgung während der NS-Herrschaft zu bekommen.

Wir, der Projektkurs Geschichte rund um Herrn Dambeck, machten uns auf den Weg nach Dortmund. Dort befindet sich das ehemalige Polizeigefängnis „Steinwache“, welches heute als Mahn- und Gedenkstätte dient. 

Bei unserer Ankunft „stolperten“ wir gleich über einige Stolpersteine, die vor der Steinwache in den Boden eingelassen wurden, um – wie wir später erfuhren – der mehr als 66.000 Menschen zu gedenken, die während der NS-Herrschaft dort festgehalten und durch die Gestapo gefoltert wurden. Viele starben an den Folgen der Folter. 

Beim Hineingehen konnten wir bereits erkennen, dass die Treppe, die drei Stockwerke miteinander verband, sich mittig im Gebäude befand. Die einzelnen Zellen waren um die Treppe herum angelegt. Die Einrichtung war nicht mehr komplett im Urzustand, wurde aber detailgetreu restauriert, sodass es sehr authentisch wirkte und die Vergangenheit gut veranschaulichte.

Nachdem wir unsere Mäntel und Rucksäcke abgelegt hatten, führte uns eine nette Frau durch die Steinwache. Alleine durch die Räume zu gehen war schon interessant, allerdings wurde die Führung noch spannender, als wir uns selbst daran versuchen durften, die Papiere zu lesen, die sich im Verhörraum befanden und Auskunft über die inhaftierte Person gaben. Darüber hinaus wurde uns erschreckend schnell bewusst, wie klein die Zellen waren und wie beengt es gewesen sein muss, zu sechst oder gar zu acht in diesen zu sitzen. 

Ergänzend zu den Erzählungen unseres Guides hatten wir die Möglichkeit, zahlreiche Texte zu lesen und Ausstellungsstücke zu betrachten, darunter Flaggen, alte Briefe, konfiszierte Bücher, Kleidungsstücke, Bilder einer (Folter-)Peitsche und vieles mehr. Während der Führung durften wir Fragen stellen und uns anschließend frei bewegen und alles erkunden. 

Ein ehemaliges Gefängnis von innen zu sehen – insbesondere eines, das einen so bedeutenden geschichtlichen Hintergrund besitzt – war unheimlich spannend. Daher ist ein Besuch der Steinwache auf jeden Fall sinnvoll, auch um zu realisieren, dass die NS-Herrschaft auch hier bei uns in der Nähe ihre Spuren hinterlassen hat. 

Text: Jessica Lischka (Q2)